Das Hackerwort zum Montag (4)

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… oder wie man eine 3,5″ Floppy mit 118GB ausstattet.
Die letzte Woche war nicht gerade toll gewesen, zumindest meiner Meinung nach. Aber diese Woche habe ich ein paar tolle Sachen gefunden.
Diese Woche erfahren wir wie 118 GB in eine 3,5″ Floppy passen 😉
und wie der Methusalem der integrierten Schaltkreise im inneren aussieht.

Ein PC von 1995 mit QuadCore und eine 3,5“-Diskette viel  Platz

Da habe ich nicht schlecht gestaunt was ich bei heise´s MAKE Abschnitt gesehen habe was ein Bastler da (um)gebaut hat.
Der User mit dem Nickname „Dr. Moddnstine“ hat an einer Elektroschrott-Recycling-Stelle einen alten IBM Rechner gefunden der nach 20 Jahren hinüber war, doch dem Bastler schien dies nicht zu stören und so hat er dem Rechner Hardware aus der Zukunft eingebaut, um Ihm ein zweites Leben im Jahr 2016 zu geben.
So hat er laut dem heise Beitrag folgendes eingebaut:

„Einen wassergekühlten Quad-Core-Prozessor (Core i7-6700K mit 4.0 GHz), 16 GByte DDR4-RAM, eine SSD mit 250 GByte, eine Radeon-R9-390-Grafikkarte mit 8 GByte RAM sowie ein 750-Watt-Netzteil. “
Source: heise

Doch das beste war ja an den damaligen Rechnern (Ja ich habe es noch miterlebt das ein Rechner einen Floppy Drive hatte 😉 ) war ja das sie eine 3,5″ Floppy Disk hatten die sage und schreibe 1,44MB Platz bot, außer ein paar kleinen Text dateien oder commandline tools fällt mir gerade nicht ein was da heute noch drauf passen würde, selbst heutige Fotos aus unseren Smartphones wären zu Groß dafür, wenn sie nicht zusätzlich noch kompremiert werden.

2016 und 1,44MB? Das geht heute definitiv nicht auf, was macht also der Bastler? Er baut einfach mal eine SD Karte in die Floppy ein, das sowas überhaupt möglich ist hatte ich schon angezweifelt, aber das er 118GB drauf kriegt und diese dann noch vom Computer erkannt wurde hat mich dann doch erstaunt. Ich glaube mehr Retro Style geht nicht ^^.

Wer gerne den Beitrag von Hackaday lesen möchte, den findet ihr hier.

Arduino als kleines Oszilloskop 

Der Arduino ist wirklich vielseitig und das wird immer wieder gerne bei Instructables.com gezeigt wo man mehrere Tausend Projekte allein dazu findet. Da habe ich zufällig ein Projekt gefunden wo man aus dem Arduino ein kleines Oszi bauen kann welches, je nach Einstellung, auch eine Spannung von bis zu 20V messen kann. Um die visuelle Auswertung zu bekommen brauch man nur noch einen Computer auf dem die Software Processing läuft.
Wer also schon immer ein kleines Oszilloskop für Zuhause haben wollte aber die Preise für ein High Tech Teil scheut und kein Problem mit niedrigen Sampling Raten hat, kann das gerne mal nach bauen und im Bytespeicher zeigen 🙂 .

Der Methusalem der Integrierten Schaltkreise

Ach ja, ein Chip der seit fast grob 50 Jahren benutzt wird und auch in
50 Jahren noch in der Elektronik benutzt werden wird ist der NE555, der Methusalem in der Halbleiter Technik was Halbleiter angeht.
Er war der erste Timer-IC der zwischen 1970 und 1971 entwickelt wurde, und obwohl das Projekt damals kritisch betrachtet wurde, hätte wohl niemand mit einem solchen Erfolg gerechnet, das der Chip nun mehr seit 46 Jahren benutzt wird. Der Vorteil an ihm ist, das viele Firmen ihn in leicht abgewandten Versionen produzieren
(Laut DE Wikipedia Stand 2016 sind es 27 Hersteller, jedoch haben manche Firmen die Produktion bereits eingestellt.) können und so der Stückpreis für ihn heute bei deutschen Elektronik Onlinehändlern bei gerade einmal 0,16€ liegt. Aus China bekommt man 20 Stück von dem NE555 schon für 1,39€, umgerechnet pro Stück wären das gerade einmal 6cent!

In all seinen Variationen gibt es 2 Typen die ich gerne erwähnen möchte, das ist der LMC555 von Texas Instrument der mit 1,5V noch läuft dabei einen Strom von 50uA benötigt und zwischen -40 bis 125 °C arbeitet, sowie der XTR655 von X-Rel Semiconductor welcher das X nicht unbegründet im Namen hat, denn dieser Variante hält Extreme Temperaturen von -70°-300° C aus was wirklich schon beeindruckend ist, wenn man bedenkt das bei 0°C die Akkus schon zu streiken beginnen 😉 .Manche fragen sich bestimmt wie dieser Chip denn aussieht?

Schaltungen von dem NE555 möchte ich nicht zeigen, dafür gibt es zu viel, aber was eher weniger zu finden ist, ist der Chip in seiner reinen Form, bevor das Gehäuse kommt.
Hierfür hat Ken Shirriff in seinem Blog diesem kleinen Teil einen eigenen Beitrag gewidmet. Dieser erklärt anschaulich wie die Transistoren in der Planar Technik in das Substrat verarbeitet worden sind und wie es von oben und von der Seite aussieht.
Wenn sich jemand mehr für den NE555 interessiert, dem kann ich diesen Artikel von Ken Shirriff sehr empfehlen.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine Schöne Woche 🙂 .